Seit 2013 kuratiert Burkhard Brunn in Zusammenarbeit mit befreundeten Galeristen diverse Wanderausstellungen, die jeweils mit Fotos und einem kurzen Essay in einer Broschüre (DIN A5) dokumentiert werden. Diese Gruppenausstellungen behandeln die Exponate nur unter einem einzigen Aspekt und stellen sie unter diesem einen Aspekt in eine Tradition. So lässt sich z.B. unter dem Thema „Reduktion“ zeigen, dass die ansonsten unterschiedlichsten Werke mit ihrer minimalistischen Tendenz nicht nur eine Dimension gemeinsam haben, sondern diese darüber hinaus auch mit Werken etwa des niederländischen Stillebenmalers Pieter Claesz teilen, der im Barock ein Bild schuf, dessen Inhalt auf einen Hering, ein Glas Bier und ein Stück Weißbrot reduziert ist (Rotterdam). So wird deutlich, dass die Kunst der Gegenwart in einer langen, oft vergessenen, mitunter versteckten Tradition steht.
An diesen Ausstellungen nehmen – außer meist Charlotte Posenenske – Künstler und Künstlerinnen verschiedener Generationen und Nationen teil, solche, die schon auf der documenta oder auf Biennalen ausgestellt haben, und solche, die noch unbekannt sind. Die Absicht ist unter anderem, guten jungen Künstlern durch die gemeinsame Ausstellung mit arrivierten Künstlern den Zugang zum sozialen und ökonomischen Subsystem Kunst zu erleichtern. Da Charlotte Posenenske inzwischen renommiert ist, ist es für Burkhard Brunn nicht schwer, den Kontakt zu guten Galeristen herzustellen und zu pflegen. In deren Ausstellungen oder Messeständen sucht und findet er Werke, die er dann seinerseits unter einem relevanten Thema ausstellen kann. Diese Themen wählt er nicht mit dem Anspruch, dem Zeitgeist Ausdruck zu verleihen. Wenngleich alle Themen eine Verbindung zur Kunstgeschichte, d.h. zur Tradition herstellen sollen, besteht immer auch ein impliziter (d.h. nicht thematischer) Bezug zu gesellschaftlichen Phänomenen der Gegenwart. Alle Exponate sind ungegenständlich und nicht dekorativ. Sie sind nicht „lecker“, sondern ihre Betrachtung verlangt Bildung und Nachdenken. Die Werke, die Burkhard Brunn auswählt, sind nie in dem Sinne suggestiv, dass sie den Betrachter emotional überwältigen (sollen).
Galerie Sofie Van de Velde. Antwerpen. 2020
Galerie Mathias Günthner. Hamburg. 2019
Daniel Marzona. Berlin. 2019
Galerie Thomas Rehbein: Köln. 2018
Galerie Mehdi Chouakri. Berlin. 2018
Galerie Sofie Van de Velde. Antwerpen. 2017
Galerie Mathias Güntner. Hamburg. 2017
Galerie Gisela Clement. Bonn. 2016
Galerie Mathias Günthner. Hamburg. 2016
Ins Dunkle hinein oder ins Helle hinaus, zwei Positionen der Landschaftsmalerei
DEAR FUTURE ME. Galerie Thomas Rehbein: Brüssel. 2016
Daniel Marzona. Berlin. 2015
Galerie Sofie Van de Velde. Antwerpen. 2015
Galerie Martina Detterer. Frankfurt. 2015
Galerie Thomas Rehbein: Köln. 2014
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Wiensowskie & Harbord. Berlin. 2013